Wirbelsäule

ERKRANKUNGEN

80% aller Menschen leiden
unter Wirbelsäulen-Problemen
und Rückenschmerzen.

WIRBELSÄULEN ERKRANKUNGEN

ANULUSRISS

Jede Bandscheibe besteht aus einem inneren geléeartigen Kern und einem äußeren stabilen Ring aus Bindegewebe und Faserknorpel, der sie vollständig umgibt. Dieser Ring wird von Medizinern als Anulus bezeichnet. Seine Aufgabe ist es, den weicheren Kern im Inneren der Bandscheibe zu halten, damit er wie ein Stoßdämpfer die Kräfte zwischen den einzelnen Wirbelkörpern abfedert. Ein Anulusriss entsteht, wenn dieser äußere Ring aufgrund von Abnutzung, altersbedingtem Verschleiß oder zu hoher plötzlicher Belastung einreißt. Dann kann der gallertartige Bandscheibenkern nach außen treten und die Nerven des Rückenmarks bedrängen. Das nennt man auch einen Bandscheibenvorfall.

BANDSCHEIBENVORWÖLBUNG

Eine Bandscheibenvorwölbung ist die kleine Schwester bzw. eine Vorstufe des Bandscheibenvorfalls. Allerdings kann sie ebenfalls größere Schmerzen hervorrufen, was aber nicht immer der Fall sein muss. Doch im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall bleibt der Faserring bei der Vorwölbung noch intakt. Er reißt nicht ein, sondern wölbt sich nur vor und kann deshalb auch auf empfindliche Nervenwurzeln drücken. Der Grund dafür liegt darin, dass der Faserring durch Verschleiß und zunehmendes Alter seine Festigkeit verliert. Auch durch plötzliche, akute Belastungen oder Unfälle kann eine Vorwölbung entstehen. Der Vorteil für die Patienten liegt darin, dass man einen Vorfall nicht operieren und Bandscheibengewebe entfernen muss. Vorwölbungen reagieren gut auf konservative Therapien und bilden sich in der Regel wieder zurück.

BANDSCHEIBENVORFALL

Im Gegensatz zu einer Bandscheibenvorwölbung durchbricht der innere geléeartige Kern der Bandscheibe den sie umgebenden äußeren Faserring und dringt in den Wirbelkanal vor. Der Faserring reißt also komplett. Durch den dort ansteigenden Druck auf die empfindlichen Nerven des Rückenmarks entstehen zum Teil heftige Schmerzen. Sie können je nach Lage in Beine oder Arme ausstrahlen und dort Taubheitsgefühle und sogar Lähmungserscheinungen hervorrufen.
Meist treten Bandscheibenvorfälle im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) auf, etwas seltener betroffen sind Hals- (HWS) und am seltensten die Brustwirbel (BWS). Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 40 Jahren.

Gangstörungen und andere schwerwiegende neurologische Funktionsstörungen treten dann auf, wenn durch den Bandscheibenvorfall das Rückenmark bedrängt wird (Myelopathie). Je nach Symptomatik und Lokalisation des Bandscheibenvorfalls kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Betracht: mikrochirurgische Operationen, Bandscheibenersatzoperationen, invasive Schmerztherapie.

Sonderfall: Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule

Wenn Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbelsäule auftreten, können sie die dortigen Nervenwurzeln einklemmen und Schmerzen am oberen Rücken, im Nacken und an der Schulter auslösen. Diese wiederum können in den Arm ausstrahlen und Gefühlsstörungen oder Lähmungen verursachen.

Symptome bei Bandscheibenvorfällen an LWS, HWS und BWS

Die Bandscheibe stellt die Verbindung zwischen den 24 Wirbeln unserer Wirbelsäule dar. Insgesamt gibt es also 23 Bandscheiben, die unsere Wirbelsäule beweglich machen. Ohne die Bandscheiben könnten wir uns nicht bewegen.

Vom Prinzip her sind Bandscheiben wie kleine Puffer oder Stoßdämpfer anzusehen. Durch altersbedingte Verschleißprozesse, starke Belastungen oder Unfälle können sich sowohl die Bandscheiben als auch der sie umgebende äußere Faserring abnutzen. Weil sie dadurch ihre Elastizität und Festigkeit verlieren, können Bandscheibenvorfälle auftreten.

Je nach Lage des Bandscheibenvorfalls treten verschiedene Symptome auf. Oft rufen sie starke Schmerzen und Empfindungsstörungen hervor. Die Beweglichkeit kann eingeschränkt sein.

Die Ärzte in unserem Wirbelsäulenzentrum München Ost können bei einem Bandscheibenvorfall ein genau passendes, individuell auf Sie abgestimmtes Therapiekonzept zusammenstellen.

Welche Ursachen können einen Bandscheibenvorfall bedingen? Gibt es Risikofaktoren?

Ein Bandscheibenvorfall kann verschiedene Ursachen haben, die nicht zwangsläufig nur mit altersbedingten Verschleißerscheinungen zusammenhängen müssen. Auch junge Menschen können schon einen Bandscheibenvorfall oder gleich mehrere Bandscheibenvorfälle erleiden. Die Ursachen sind dabei meist Überlastung oder eine falsche Belastung bei bestimmten Arbeiten. Oft treten die Vorfälle auf, wenn sich der Betroffene nach vorne beugt oder bewegt. Das drückt den vorderen, zum Bauch zeigenden Teil der Bandscheibe zusammen. Der innere Bandscheibenkern wird dabei nach hinten in Richtung Rücken gedrückt, wo der Faserring reißt und die Bandscheibe in den Wirbelkanal austritt.

Weitere Gründe für einen Bandscheibenvorfall) können sein:

– erbliche Veranlagung
– Schwäche im Bereich der Muskulatur
– falscher Gang oder falsche Haltung
– Übergewicht oder zu wenig Bewegung im Alltag.

Wie sind die Bandscheiben genau aufgebaut?

Schaut man auf die Wirbelsäule, liegen die Bandscheiben zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Sie sind zwar flexibel, aber dennoch fest in den Wirbelkörpern verankert. Eine Bandscheibe besteht aus zwei Teilen: dem inneren geléeartigen Gallertkern und dem äußeren, sie umgebenden Faserring.

Die Bandscheiben können Feuchtigkeit und diverse Mineralien aufnehmen und dann nach und nach wieder abgeben, um die Wirbelsäule bei Belastung zu entlasten.

Was verursacht der Druck auf die Nervenwurzel?

Ein Bandscheibenvorfall im Brust-, Hals- oder Lendenwirbelbereich kann erheblichen Druck auf die Nervenwurzeln ausüben. Typische Symptome eines Bandscheibenvorfalls sind:

– starke Schmerzen in Armen oder Beinen
– Kribbeln und Taubheitsgefühle
– Ausfallerscheinungen in Armen oder Beinen (Lähmung)

Am häufigsten, in etwa 90 Prozent der Fälle, treten Bandscheibenvorfälle im Lendenwirbelbereich auf. Die Brustwirbelsäule ist eher selten betroffen. Sollte der Druck auf die Nervenwurzeln im Bereich der Brustwirbelsäule erfolgen, so äußert sich dies durch starke Schmerzen im mittleren Rückenbereich. Im Bereich von HWS strahlen die Schmerzen bis in die Arme aus und können auch dort zu Ausfallerscheinungen führen.

Was bewirkt der Druck auf das Rückenmark?

Die Symptome bei einem Bandscheibenvorfall, der auf das Rückenmark drückt, ähneln den oben genannten Beschwerden. Es gibt allerdings auch entscheidende Unterschiede, die sich vor allen Dingen bei einem schweren Bandscheibenvorfall bemerkbar machen. Dazu gehören Taubheitsgefühle im Analbereich und auch der Genitalbereich kann davon betroffen sein. Blase und Darm sind in ihrer Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt, es kann zu unkontrollierbarem Harn- oder Stuhlabgang kommen. Sollten diese Symptome bei einem Bandscheibenvorfall auftreten, müssen Sie sofort einen Arzt oder unser Wirbelsäulenzentrum München Ost aufsuchen.

Ein Bandscheibenvorfall kann auch auf das unterste Ende der Wirbelsäule drücken, das bis zum Kreuzbein reicht. Sollte es dazu kommen, können Sie meist Ihren Darm und Ihre Blase überhaupt nicht mehr kontrollieren. Begleitend treten Lähmungen im Bereich der Beine auf. Auch in diesem Fall müssen Sie sich umgehend in die Obhut der Ärzte geben.

Es gibt aber auch Symptome, die anfangs noch nicht klar der Wirbelsäule zugeordnet werden können. Sie sind unspezifisch und anders als die normalen Rückenschmerzen. Schmerzen in den Beinen oder Taubheitsgefühle in den Armen müssen nicht immer Symptome eines Bandscheibenvorfalls sein und vom Bandscheibengewebe ausgehen. Auch eine Ischialgie, ein eingeklemmter Ischiasnerv, kann zu Rückenschmerzen führen. Dies macht eine gründliche Diagnose bei einem erfahrenen Spezialisten so wichtig.

Wie sieht die Diagnose bei einem Bandscheibenvorfall aus?

Bevor der Arzt bei einem Bandscheibenvorfall mit der Behandlung beginnt, ist eine umfassende Diagnostik unumgänglich. In einem ersten Gespräch schildern Sie uns Ihre Beschwerden und machen Angaben über eventuelle Vorerkrankungen, Unfälle oder Bandscheibenvorfälle im familiären Umfeld. Diese sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte ist wichtig, um andere Erkrankungen ausschließen zu können.

Im Anschluss daran erfolgt die neurologische Untersuchung, bei der besonders auf Empfindungsstörungen und Reflexe der Nerven geachtet wird. Auch Ihre Muskelkraft wird in diesem Rahmen getestet, denn ein Bandscheibenvorfall führt oft auch zu einer Schwächung der Muskulatur. Weitere Diagnoseverfahren, die vor einer möglichen Bandscheiben-OP durchgeführt werden können, sind:

– CT (Computertomographie) und MRT (Kernspintomographie): Mit Hilfe dieser bildgebenden Verfahren können Weichteile, Bandscheiben, Nervenstrukturen und Knochen dargestellt werden.

– Elektroneurografie (ENG): Hierbei werden die Nervenwurzeln untersucht, sodass der Bandscheibenvorfall exakt lokalisiert und zugeordnet werden kann.

– Lumbalpunktion: In wenigen Fällen gibt die Punktion und Entnahme des Nervenwassers aus der Wirbelsäule Aufschluss darüber, ob eine Infektion hinter den Symptomen steckt, beispielsweise eine Borreliose.

Wie kann die Therapie aussehen?

Bei einem Bandscheibenvorfall stehen für die Therapie sowohl konservative Verfahren, minimal-invasive Kathetertechniken und operative Maßnahmen zur Verfügung. In der Regel lässt sich ein Bandscheibenvorfall zunächst jedoch sehr gut mit konservativen Methoden behandeln. Zur Auswahl stehen hier:

– Schmerzmittel oder kortisonhaltige Injektionen

– Fango- oder Rotlichttherapie

– Physiotherapie

Sollte die konservative Therapie keine Wirkung zeigen, so kann über eine minimal-invasive Behandlung oder eine Operation nachgedacht werden. Der Bandscheibenvorfall wird, wenn selbst minimal-invasive Verfahren nicht helfen, operativ entfernt, um eine Entlastung der Nervenenden zu erreichen.

FACETTENSYNDROM

Ein Facettensyndrom tritt an den kleinen Wirbelgelenken auf, die sich auf der Rückseite der Wirbelsäule zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden. Prinzipiell ist es eine Verschleißerscheinung, die auch als Wirbelgelenkarthrose bezeichnet wird. Tritt das Facettensyndrom im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, so handelt es sich um ein sogenanntes lumbales Facettensyndrom.

Doch was ist eigentlich ein Facettengelenk?

Facettengelenke sind die kleinen Wirbelgelenke, die eine wichtige Funktion als Bindeglied im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule darstellen. Die Verbindung erfolgt an den Gelenkfortsätzen zweier Wirbelkörper. Haben sich Bandscheiben abgenutzt, verlieren sie an Höhe. Das wiederum verringert den Abstand zwischen den einzelnen Gelenkkörpern und belastet die kleinen Gelenke. Es entsteht eine Arthrose, die die Knorpelflächen der Gelenke angreift. Der Verschleiß kann auch zu einer erhöhten Produktion von Gelenkflüssigkeit führen, wodurch sich Zysten an den Facettengelenken bilden.

NACKENSCHMERZEN

Nackenschmerzen treten öfter auf als allgemein vermutet. Mitunter strahlen sie auch bis in die Schulter aus oder führen zu Kopfschmerzen oder Schwindelgefühlen. Die Schmerzen können sich dabei ganz unterschiedlich äußern und teilweise sogar einem Muskelkater ähneln. Vielen Patienten mit Nackenschmerzen kommt es auch so vor, als ob sie einen steifen Hals hätten. Akute oder chronische Nackenschmerzen sollten auf jeden Fall ärztlich untersucht werden.

Welche Ursachen können hinter Nackenschmerzen stecken?

Die Auslöser für Nackenschmerzen können ganz unterschiedlich sein. Meist sind verspannte Muskeln die Ursache, die etwa durch langes Sitzen oder Fehlhaltungen entstehen. Nackenschmerzen können auch auf Krankheiten im Bereich der Halswirbelsäule hinweisen. Denn ein Bandscheibenvorfall muss nicht nur im unteren Rücken auftreten. Beim HWS Syndrom tritt der Bandscheibenvorfall oben an den Halswirbeln auf. Weitere Ursachen für Nackenschmerzen können sein:

– Entzündungen im Bereich der Wirbelkörper (Spondylitis)
– rheumatische Krankheiten
– vorangegangene Verletzungen, wie etwa ein Schleudertrauma
– Erkrankungen des Schultergelenks
– Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose)
– Arthrose der kleinen Wirbelgelenke an der HWS

Halten die Nackenschmerzen länger als drei Monate an, sind sie wahrscheinlich schon chronisch geworden. Auch Fehlhaltungen über einen längeren Zeitraum, beispielsweise bei Arbeiten im Homeoffice, können Nackenschmerzen auslösen. Gerade, wenn die Halswirbelsäule aufgrund einer Fehlhaltung stark gekrümmt wird, kann es zu Nackenschmerzen kommen.

NERVENKOMPRESSION

Chronische Schäden durch übermäßigen Druck auf Nervenbahnen im Bereich der Arme oder Beine nennt man auch „periphere Nervenkompressionssyndrome.“ Sie nehmen eine Sonderposition unseres Behandlungsspektrums ein. Wichtig ist eine genaue neurologische Diagnostik, um Wirbelsäulenprobleme auszuschließen.

Mit Abstand am häufigsten kommt das sogenannte Karpaltunnelsyndrom im Bereich der Handgelenke vor. Es ist aufgrund der eindeutigen Symptome leicht zu erkennen: Denn typischerweise schlafen einem nachts die ersten drei bis vier Finger ein. Diese Symptome treten oft auch beim Radfahren oder anderen Tätigkeiten auf, bei denen das Handgelenk abgeknickt wird. Im weiteren Verlauf kann es zu Gefühlsstörungen der Fingerkuppen oder ganzer Finger sowie zu einer Störung der Feinmotorik und zu Lähmungen kommen. Wenn konservative Therapien nicht helfen, muss operiert und der bedrängte Nerv entlastet werden. Sonst könnte es zu einem Muskelschwund kommen.

Erkrankungen im Bereich der Arme (obere Extremität)

– Karpaltunnelsyndrom (Einklemmung des Mittelhandnerven im Handgelenk)

– Einengung des Nervenkanals an der Innenseite des Ellbogens, auch bekannt als „Musikantenknochen“. Bei Belastung des Armes spüren die Patienten ein elektrisierendes Gefühl innen am Ellenbogen (Kubitaltunnelsyndrom).

– Schädigung des Ellennervs im Handgelenk (Loge de Guyon Syndrom). Äußert sich durch kribbelnde Gefühle bis hin zu Lähmungserscheinungen am kleinen Finger oder Ringfinger. Tritt z.B. bei Belastung der Hände durch lange Fahrradtouren auf

– Druckschädigung des Speichennervs oberhalb des Handgelenks am Unterarm (Wartenberg Syndrom). Schmerzen treten meist an Daumen oder Zeigefinger, manchmal auch am Ringfinger auf, z.B. beim Tragen eines massiven Armbandes oder eine schweren Armbanduhr.

– Nerveneinengung am Unterarm unterhalb des Ellenbogens (Supinator Syndrom). Die Schmerzen am Ellenbogen und an der Außenseite des Unterarms beim Heben, Tragen oder Halten von Gegenständen fühlen sich so ähnlich an wie bei einem Tennisarm.

– Einengung des Mittelarmnervs auf der Vorderseite des Unterarms (Pronator teres Syndrom). Beim Drehen des Unterarms treten Schmerzen und Kribbeln in den mittleren Fingern auf.

– Durch eine Nerveneinengung in der Schulter kommt es bei Drehbewegungen des Armes zu tiefsitzenden Schulter- und Rückenschmerzen (Incisura scapulae Syndrom).

– Nerventumore im Arm sind meist gutartig. Sie führen zu Schwellungen, Schmerzen und Missempfindungen.

Erkrankungen im Bereich der Beine (untere Extremiät)

– Einklemmung eines Hautnervs, der an der äußeren Vorderseite des Oberschenkels verläuft (Meralgia parästhetica). Dabei entstehen Schmerzen und Gefühlsstörungen an der Außenseite des Hüftgelenks.

– Einengung des Wadenbeinnervs (Peroneus Kompressionssyndrom). Dabei kommt es zu Schmerzen oder Irritationen am Fußrücken oder an der Außenseite des Unterschenkels.

– Einengung von Hautnerven am unteren Oberschenkel (Infrapatellaris Kompressionssyndrom). Dabei kommt es zu Schmerzen an der Oberschenkelinnenseite sowie zu brennenden oder elektrisierenden Empfindungen, die in das Knie aber auch in den Unterschenkel ausstrahlen können. Die Schmerzen verstärken sich beim Stehen oder Gehen. Die meisten dieser Erscheinungen bilden sich nach längerer Zeit von selbst wieder zurück.

– Eine Einengung des Schienbeinnervs am Knöchel (hinteres Tarsaltunnelsyndrom) kann zu Taubheitsgefühlen an der Fußsohle, Kribbeln und schmerzhaftem Brennen an der Ferse führen. Ursachen sind Überlastung oder Verletzungen.

– Eine Einengung des Wadenbeinnervs am Sprunggelenk oder am Fußrücken (vorderes Tarsaltunnelsyndrom) führt zu Schmerzen am Fußrücken und zu Empfindungsstörungen der Haut zwischen erster und zweiter Zehe.

– Eine Einengung der Mittelfußnerven zwischen den Mittelfußknochen an der Sohle kann zu Reizungen oder zur Bildung von Nervenknoten führen, die beim Gehen sehr wehtun (Morton Neurom). Meist entstehen sie zwischen der 3. und 4. Zehe, manchmal auch zwischen der 2. und 3. Zehe. Die teilweise heftig einschießenden Schmerzen an der Sohle unter dem Mittelfuß werden beim Tragen hoher oder enger Schuhe noch schlimmer. Typisch ist es, dass die Schmerzen rasch nachlassen, wenn man die Schuhe auszieht und barfuß oder auf Strümpfen läuft.

– Eine Einengung des Ischiasnervs im Gesäßbereich kann zu starken Schmerzen in der Gesäßregion führen (Piriformissyndrom). Wenn der Arzt ausschließen kann, dass die Ursache der Ischiasschmerzen nicht an der Wirbelsäule liegt und auch keine arthrosebedingten ISG-Schmerzen vorliegen, ist ein Pirifomissyndrom wahrscheinlich. Dazu sollte aber ein erfahrener Rückenspezialist aufgesucht werden. Im Wirbelsäulenzentrum München Ost bieten wir diese Spezialdiagnostik an.

– Nerventumore im Bein sind ebenfalls meist gutartig. Auch sie führen zu Schwellungen, Schmerzen und Missempfindungen.

In all diesen Fällen versucht man zuerst eine konservative Therapie. Falls trotzdem eine Operation dieser Nerveneinengungen nötig ist, können die meisten Eingriffe ambulant in einer örtlichen Betäubung durchgeführt werden. Ein stationärer Aufenthalt und eine Vollnarkose sind nur in Ausnahmen notwendig.

POSTDISCEKTOMIESYNDROM (ERNEUTE SCHMERZEN NACH BANDSCHEIBEN-OP)

Der Begriff Postdiscektomie-Syndrom beschreibt Probleme bzw. Beschwerden, die nach einer bereits erfolgten Bandscheibenoperation auftreten können.

Dabei können Schmerzen nach einer Operation, bei der vorrangig der so genannte Ischiasnerv entlastet wird, zunächst aus dem Bein verschwinden und dann nach einem zeitlichen Intervall wieder neu auftreten.

RÜCKENSCHMERZEN

Die Ursachen dieser Schmerzen sind vielfältig. Dabei scheint Abnutzung bzw. der Verschleiß an den Bandscheiben eine entscheidende Rolle zu spielen.

Eine Bandscheibe besteht aus dem inneren weichen Kern (Nucleus pulposus) und einem äußeren Faserring (Anulus fibrosus). Die optimale Kombination aus weichem Kern und äußerem Ring sorgt dafür, dass die Bandscheibe wie ein Stoßdämpfer wirkt und alle Kräfte abfedert, die auf die Wirbel einwirken. Im Laufe des Lebens verliert der Kern jedoch an Wasser und „schrumpft“ (aus einer Weintraube wird eine Rosine). Im Kernspinbild (MRT) erscheint diese Bandscheibe dann schwarz als so genannte „Black disc“. Ursachen dieses Prozesses sind erbliche Veranlagung, Veränderung im Stoffwechsel und äußere Belastungen. Dies führt auch dazu, dass manche Menschen sehr früh Beschwerden bekommen, andere erst später und wieder andere völlig schmerzfrei bleiben.

SKOLIOSE (SEITLICHE WIRBELSÄULENVERKRÜMMUNG)

Unter dem medizinischen Fachbegriff der Skoliose versteht man eine feste Seitverbiegung der Wirbelsäule, die verschiedenartig stark auftreten kann. Diese resultiert meist aus einem asymmetrischen Wachstum der Wirbelsäule. Dadurch bedingt kommt es auch zur Verdrehung (Rotation) der Wirbelkörper. In der Folge kann die Wirbelsäule nicht mehr ihren eigentlichen Aufgaben nachkommen.

In der Regel und in gesundem Zustand funktioniert unsere Wirbelsäule unter anderem wie eine Art Stoßdämpfer für den Körper. Bei normalem Gehen wirken Erschütterungen auf unseren Körper, welche von der Wirbelsäule abgefangen werden müssen. Bei einer Skoliose ist dies nicht mehr möglich.

Sehr häufig beginnt eine Skoliose schon in der Kinder- und Jugendzeit, also während wichtiger Wachstumsperioden. Die Wirbel und auch Bandscheiben verschieben bzw. verdrehen sich. Es kommt zu Verformungen der Wirbelkörper, welche schließlich zu einer deutlichen Verkrümmung sowie später auch zu einer Versteifung der betroffenen Bereiche führen.

Welche Ursachen können hinter einer Skoliose stecken?

Die Auslöser eine Skoliose können vielfältig sein und hängen auch von der jeweiligen Form der Skoliose ab. Sehr häufig treten sogenannte idiopathische Skoliosen auf, dessen Ursachen nicht geklärt werden können. Andere Formen von Skoliose treten meist als Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen auf, beispielsweise bei Fehlfunktionen oder Erkrankungen der Nerven oder Muskeln (neuromyophatische Skoliose). Auch bestimmte Erkrankungen des Bindegewebes können eine Skoliose auslösen.

Bei idiopathischen Skoliosen werden genetische Auslöser vermutet, was aber noch nicht vollständig nachgewiesen werden konnte. Unterschieden wird auch hinsichtlich der betroffenen Regionen. Unter anderem gibt es folgende Arten von Skoliose:

– im Bereich der BWS (thorakale Skoliose)
– im Bereich der LWS (lumbale Skoliose)
– im Bereich zwischen LWS und BWS (thorakolumbale Skoliose)

Auch eine Skoliose sowohl in der Lenden- als auch der Brustwirbelsäule ist denkbar. Diese Form wird als thorakale und lumbale Skoliose bezeichnet.

Wie äußert sich eine Skoliose?

Gerade im Anfangsstadium kann eine Skoliose unbemerkt voranschreiten, ohne dass Symptome bemerkt werden. Allerdings kann es vorkommen, dass die Lungenfunktion bei einer beginnenden Skoliose eingeschränkt ist. Dies wird im Rahmen eines Lungenfunktionstests festgestellt. Optisch kann eine Skoliose ebenfalls auffallen und zwar durch eine Verformung des Rückens.

Schmerzen oder Einschränkungen in der Beweglichkeit treten in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium einer Skoliose auf. Über Jahre hinweg wurde meist eine Schonhaltung eingenommen, die zu einer Überbeanspruchung der Muskulatur führen kann und schließlich auch zu dauerhaften Rückenschmerzen. Weitere Symptome, die begleitend zu einer Skoliose auftreten können:

– verkleinerter Brustraum
– Kurzatmigkeit
– Herzprobleme

Wie sieht die Diagnostik bei einer Skoliose aus?

Bei der Diagnose einer Skoliose erfolgt als erster, wichtiger Schritt eine körperliche Untersuchung. Dabei werden verschiedene Punkte genauestens untersucht, die auf eine Skoliose hindeuten können:

– Stand von Schultern und Becken
– Symmetrie der Wirbelsäule

Sollte beispielsweise ein Lendenwulst vorliegen, kann das ein erster Hinweis auf eine Skoliose sein.

Im Anschluss an die körperliche Untersuchung können in unserem Wirbelsäulenzentrum München-Ost noch weitere diagnostische Maßnahmen ergriffen werden: Die Wirbelsäulen-4D-Vermessung und wenn nötig spezielle Röntgenuntersuchungen (Bending-Röntgenaufnahmen), MRT und CT

Skoliose – wie gestaltet sich die Therapie?

Unsere Ärzte können bei Skoliose konservative oder operative Maßnahmen ergreifen. Die Art der Therapie hängt von der Form und der Ausprägung der vorliegenden Skoliose ab. Wird eine Skoliose bereits im Kindes- und Jugendalter festgestellt, so reicht in der Regel eine konservative Therapie aus.

Diese umfasst eine spezielle Art der Krankengymnastik, mit deren Hilfe die Rückenmuskulatur gefestigt werden soll. Gleichzeitig werden Atemübungen gemacht, um den Brustkorb wieder zu weiten und die Atmung zu normalisieren. Zusätzlich wird auf eine Korsett-Therapie gesetzt. Moderne Korsetts verfügen über unterschiedliche, konfektionierte Passformen, welche genau auf den jeweiligen Fall abgestimmt werden können. Die Wirbelsäule erhält wieder mehr Stabilität und die Rückenmuskulatur kann langsam wieder gestärkt werden.

Sofern keine konservative Therapie mehr infrage kommt, wird eine Operation notwendig. Die dynamische Stabilisierung beispielsweise kann bei Degenerationen im Bereich der Wirbelsäule angewandt werden. Ziel ist es, den Bewegungsumfang der Wirbelsäule wiederherzustellen. In unserem Wirbelsäulenzentrum München-Ost verwenden wir dafür verschiedene Systeme, die wir Ihnen im Vorfeld einer Skoliose Operation gerne näher vorstellen.

Kann man einer Skoliose vorbeugen?

Einer Skoliose kann in der Regel nicht vorgebeugt werden, da die Ursachen nicht feststehen. Entscheidend ist, dass die Skoliose möglichst in einem frühen Stadium festgestellt wird, um den Erfolg der anschließenden Behandlung gewährleisten zu können. Gerade bei Kindern sollte auf die richtige Haltung geschaut werden. Eventuelle Fehl- oder Schonhaltung sollten möglichst früh einem Arzt gezeigt werden.

SPINALKANALSTENOSE (WIRBELKANALVERENGUNG)

Die Spinalkanalstenose, auch unter dem Begriff Wirbelkanalstenose bekannt, bezeichnet eine Verengung des Wirbelkanals. Der Wirbelkanal wird auch als Spinalkanal bezeichnet. Nicht jede Spinalkanalstenose muss zwangsläufig zu Beschwerden führen. Gerade im Anfangsstadium treten oftmals keine oder kaum wahrnehmbare Symptome auf. Erst im Laufe der Zeit führt die zunehmende Verengung des Spinalkanals zu erheblichen Beeinträchtigungen.

Diese häufige Wirbelsäulenerkrankung engt die Nervenwurzeln ein und führt zu milden bis starken Rückenschmerzen. Die Schmerzen treten meist bei Bewegung auf, etwa beim Gehen. Andere Aktivitäten, wie beispielsweise Radfahren oder beim Sitzen allgemein, führen dagegen zu einer Linderung der Schmerzen. Beim Vorbeugen des Oberkörpers dehnt sich der Wirbelkanal, die Nerven haben wieder ausreichend Platz, die Schmerzen lassen deutlich nach.

Bei der Spinalkanalstenose unterscheiden wir zwischen zwei Varianten: Lumbale und zervikale Spinalkanalstenose. Die lumbale Wirbelkanalstenose tritt im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, während die zervikale Variante die Halswirbelsäule betrifft.

Spinalkanalstenose Ursachen – was steckt dahinter?

In erster Linie tritt eine Spinalstenose mit zunehmendem Alter auf, bedingt durch natürliche Verschleißerscheinungen. Die Bandscheiben nutzen sich ab und können ihre Funktion als natürlicher Dämpfer nicht mehr in vollem Umfang wahrnehmen. Es kann sich aber auch um eine angeborene Spinalkanalverengung handeln. In diesem Fall sind die Knochenanteile (Pedikel), die als Verbindungsglieder zwischen Wirbelkörper und -gelenk dienen, verkürzt und verdickt.

Bei einer erworbenen Wirbelkanalstenose / Spinalkanalstenose steckt meist ein Bandscheibenvorfall oder eine Wirbelgelenksarthrose dahinter. Dies gilt auch für die zervikale Spinalkanalstenose. Weitere Ursachen für eine Spinalkanalstenose sind:

– Verletzungen im Bereich der Wirbelkörper
– Narbenbildung nach Operationen am Rückenmark
– bestimmte Knochenerkrankungen

Auch das sogenannte Wirbelgleiten kann ein Auslöser sein. Es handelt sich um eine Instabilität in bestimmten Bereichen der Wirbelsäule, was zu einem Abgleiten der Wirbel führt. Unbehandelt kann Wirbelgleiten zu Spinalkanalstenose führen.

Wie sehen die typischen Symptome bei einer Spinalkanalstenose aus?

Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch, kann sich eine Spinalkanalstenose verschiedenartig äußern. Dabei können die Rückenschmerzen auch von einem Bandscheibenvorfall herrühren und nicht von einer Spinalstenose. Die Rückenschmerzen strahlen oft in beide Beine aus, manchmal auch nur auf einer Seite. Im Anfangsstadium sind die Schmerzen nur im Oberschenkel zu spüren, betreffen aber bald das komplette Bein. Weitere Anzeichen, die auf eine Spinalstenose hindeuten können sind:

– Einschränkungen in der Bewegung (Lendenwirbelsäule)
– Verspannungen im Bereich des unteren Rückens
– Nachlassen bzw. Schwächung der Beinmuskulatur

Ist die Spinalkanalstenose bereits weit vorangeschritten, können auch Blase und Darm in Mitleidenschaft gezogen werden. Inkontinenz und der Kontrollverlust beim Stuhlgang können die Folge sein. Mitunter kann auch die Sexualfunktion eingeschränkt sein.

Wie kann der Arzt eine Spinalkanalstenose diagnostizieren?

In unserem Wirbelsäulenzentrum München Ost legen wir großen Wert auf eine umfassende, gründliche Diagnose. Wichtig ist dabei eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, um sich einen Überblick über bestehende Erkrankungen, Vorerkrankungen und Krankheiten im familiären Umfeld zu verschaffen. Sollte sich der Verdacht auf Spinalstenose erhärten, können weitere diagnostische Maßnahmen angewandt werden:

– MRT (Magnet Resonanz Therapie, Kernspin)

– CT (Computertomographie)

– Röntgen- oder CT-Untersuchung des Wirbelkanals mit Kontrastmittel (Funktions- und Belastungsmyelographie)

Mit dieser Myelographie kann der Arzt die Verengung des Wirbelkanals genau lokalisieren.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bei einer Spinalkanalstenose im Frühstadium kann man gerade durch eine konservative Behandlung viel erreichen. Es gibt im Bereich der konservativen Behandlungsmethoden eine Reihe von guten Möglichkeiten, wie etwa die Physiotherapie. Muskelentspannende Behandlungen oder spezielle Übungen können die Wirbelsäule zusätzlich entlasten. Weitere Beispiele für konservative Therapien:

– Stützkorsett zur Entlastung und Unterstützung der Wirbelsäule
– Einnahme von speziellen schmerzstillenden Medikamenten
– Rückenschule

Spinemed: Mit Hilfe dieses computerüberwachten Systems zur Dehnung der Wirbelsäule können die Wirbel gezielt entlastet werden. Es handelt sich vom Prinzip her um eine Druckentlastung des Wirbelkanals.

Infrage kommen bei dieser Erkrankung auch diverse minimal invasive Behandlungsmethoden. Bei der Radiofrequenz-Thermotherapie können die schmerzleitenden Nerven gezielt durch Wärme ausgeschaltet werden. Gleiches funktioniert auch mit Kälte und zwar im Rahmen einer sogenannten Kryodenervation (Nervausschaltung mit Hilfe einer Kältesonde). Folgende Therapieformen fallen ebenfalls in den minimal-invasiven Bereich:

– Facetten-Therapie: Wirbelgelenke werden auch als Facettengelenke bezeichnet, was den Namen dieser Therapieform erklärt. Bei der Facetten-Therapie handelt es sich um eine CT-gestützte Art der Schmerztherapie. Ziel ist es, die betroffene Nervenwurzel direkt am Facettengelenk therapieren zu können.

– Injektionstherapie der Wirbelgelenke: Unter Bildwandler-Röntgenkontrolle können Injektionen gezielt und millimetergenau in die Region des betroffenen Gelenkes platziert werden.

– Nervenwurzelbehandlung: Die Katheter-Therapie erfolgt ebenfalls unter Bildwandler-Röntgenkontrolle. Der Injektionskatheter wird exakt an die Nervenwurzel platziert.

Sollte die Spinalkanalstenose nicht mit konservativen oder minimal-invasiven Behandlungsmethoden therapiert werden können, ist eine OP unausweichlich. Diese kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, beispielsweise setzt man spezielle Implantate im Bereich der Wirbelsäule ein.

Kann man einer Spinalkanalstenose vorbeugen?

Im eigentlichen Sinne ist dies nicht möglich, aber es gibt bestimmte Verhaltensmuster, welche Ihre Wirbelsäule dauerhaft gesund halten. Ausreichend Bewegung ist wichtig, wobei gerade Radfahren sehr gut ist, um Ihre Wirbelsäule in Bewegung zu halten. Vermeiden Sie Fehlhaltungen, welche zu Schäden im Bereich des Rückens führen können. Weitere vorbeugende Maßnahmen sind:

– Vermeidung von Übergewicht
– Kräftigung der Rückenmuskulatur durch spezielle Übungen

SPONDYLODISCITIS (ENTZÜNDUNG)

Eine Spondylodiscitis ist eine entzündliche Erkrankung einer oder mehrerer Bandscheiben mit Beteiligung der angrenzenden Wirbelkörper.

Entzündungen können die Wirbelkörper teilweise zerstören, die dann zusammen mit der gleichzeitig eintretenden Schädigung der Bandscheiben massive Verformungen zur Folge haben kann

WIRBELGLEITEN

Das Wirbelgleiten (Fachbegriff: Spondylolisthese) ist eine sehr häufig vorkommende Art der Wirbelinstabilität. Es gibt unterschiedliche Ursachen für ein Wirbelgleiten. Im höheren Alter entsteht es, wenn durch Verschleiß die Wirbelverbindungen geschwächt werden. Dadurch kommt es zu Lockerungen, die zu einem Abgleiten der Wirbel führen.

Der Organismus versucht den Verlust an Stabilität durch knöchernen Abbau auszugleichen, ähnlich einem schiefen Turm, der durch Stützpfeiler und Zement vor dem Umkippen bewahrt werden soll. Dadurch kommt es zu einer Verdickung der Wirbelgelenke, der sogenannten Spondylarthrose.

Welche Ursachen stecken hinter dem sogenannten Wirbelgleiten?

Wie bereits erwähnt, können verschiedene Auslöser oder Ursachen hinter einem Wirbelgleiten stecken. Ist beispielsweise die flexible Verbindung zwischen den Gelenken defekt, so kann es passieren, dass die Wirbel abgleiten. Sehr viel häufiger stecken allerdings altersbedingte Verschleißerscheinungen hinter Wirbelgleiten.

Die Bandscheiben bestehen aus einem weichen inneren Kern, welcher von einem äußeren Faserring umgeben wird. Mit zunehmendem Alter verliert der innere Kern an Flüssigkeit und es kommt zu einer Austrocknung der Bandscheibe. Die Folge ist eine Störung der Funktionsfähigkeit von Muskeln und Bändern im Bereich der Bandscheiben. So gleiten Wirbel leichter aus ihrer normalen Position.

Bestimmte Sportarten sind mit einem erhöhten Risiko für Wirbelgleiten verbunden. Dies hängt mit speziellen Bewegungsabläufen zusammen, welche ein Wirbelgleiten begünstigen können. Gerade das regelmäßige Überstrecken des Rückens, wie dies etwa bei Gewichtheben oder auch Speerwerfen der Fall ist, kann Wirbelgleiten auslösen. Weitere Ursachen für Wirbelgleiten können Verletzungen der Wirbelsäule oder spezifische Erkrankungen sein. Dazu zählt beispielsweise die (seltene) Glasknochenkrankheit.

Welche Symptome können auf ein Wirbelgleiten hindeuten?

Die Symptome bei Wirbelgleiten können ganz unterschiedlich ausfallen, abhängig vom Ausprägungsgrad. Es kann auch vorkommen, dass Wirbelgleiten in der Anfangszeit völlig ohne Beschwerden oder Schmerzen verläuft. Meist treten aber Schmerzen im Rücken auf, die sich unter Belastung oder bei Bewegung verstärken. Ist das Wirbelgleiten bereits sehr weit fortgeschritten, so können auch folgende Symptome oder Begleiterscheinungen auftreten:

– Ausfälle bei den Reflexen
– Verlust von Gefühl, Muskelkraft und Beweglichkeit, oft auch in den Beinen

Die genannten Symptome müssen aber nicht auf Wirbelgleiten hindeuten, sondern treten auch bei anderen Rückenbeschwerden auf. Aus diesem Grund ist eine umfassende, ausführliche Diagnose in unserem Wirbelsäulenzentrum München-Ost bei Verdacht auf Wirbelgleiten wichtig

Wie gestaltet sich die Diagnose?

Bei Verdacht auf ein Wirbelgleiten achten wir bei der Diagnose auf bestimmte Punkte, wie etwa ähnliche Erkrankungen im familiären Umfeld oder akute Verletzungen an der Wirbelsäule. Im Rahmen der körperlichen Untersuchung schauen wir nach dem Verlauf der Wirbelsäule. Auch die Bewegungsabläufe oder eventuell vorhandene Fehlstellungen können Hinweis auf ein Wirbelgleiten geben. Weitere diagnostische Maßnahmen, die bei Verdacht auf Wirbelgleiten angewandt werden können, sind:

– Funktionstest der Wirbelsäule
– Röntgenuntersuchung
– Computertomographie CT
– Kernspintomographie MRT

Wie kann der Arzt ein Wirbelgleiten behandeln?

Ein Wirbelgleiten kann man sowohl konservativ als auch operativ behandeln, wie viele andere Erkrankungen der Wirbelsäule auch. Schmerztherapie, Krankengymnastik und regelmäßige Bewegung zählen zu den konservativen Therapien, die bei Wirbelgleiten helfen können.

Eine weitere konservative Therapieform stellen moderne Korsetts dar, welche die Wirbelsäuleninstabilität minimieren können. Auch der Gang und die Körperhaltung können durch das Tragen von speziellen Korsetts verbessert werden. Sobald die Stabilität wieder zurückgekehrt ist, kann das Korsett allmählich „abgesetzt“ werden und mehr Bewegungsfreiheit entsteht.

Sollte eine konservative Therapie nicht den gewünschten Erfolg zeigen, so kann ein operativer Eingriff durchgeführt werden. In unserem Wirbelsäulenzentrum München-Ost führen wir meist die dynamische Stabilisierung der Wirbelsäule durch. Diese Operation macht es möglich, den natürlichen Bewegungsumfang der Wirbelsäule wiederherzustellen und für Stabilität zu sorgen. Abhängig von der Ausbildung der Degeneration können bei der dynamischen Stabilisierung verschiedene Systeme eingesetzt werden.

In ganz seltenen Fällen, sofern keine andere operative Methode mehr angewandt werden kann, kommt auch eine Wirbelsäulenversteifung infrage. In unserem Wirbelsäulenzentrum München-Ost wenden wir alle modernen minimal-invasiven Verfahren (auch dynamische Verfahren), wie spezielle minimal-invasive Formen der Wirbelsäulenversteifung an. Die Versteifung der Wirbelsäule kann dabei direkt durch die Haut durchgeführt werden, wobei lediglich mehrere kleine Hautschnitte notwendig sind. Über die gesetzten Schnitte werden dann die Schrauben eingesetzt, mit deren Hilfe die Wirbel miteinander versteift werden

Gibt es eine Möglichkeit, Wirbelgleiten vorzubeugen?

Wie bei vielen anderen Erkrankungen im Bereich der Wirbelsäule ist eine gute Rücken- und Bauchmuskulatur eine wichtige Voraussetzung zur Vorbeugung von Wirbelgleiten. Ihr Rücken erhält durch eine gute Rückenmuskulatur ausreichend Stabilität. Allerdings sollte bei einem regelmäßigen Sportprogramm darauf geachtet werden, dass es sich um wirbelschonende Tätigkeiten handelt. Dazu zählen beispielsweise Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking.

Wichtig ist, dass Sie ein gewisses Maß an Bewegung in Ihren Alltag einbinden. Lang andauernde, sitzende Tätigkeiten sind schlecht für die Wirbelsäule und können zu dauerhaften Schäden führen. Besser ist es, zwischendurch immer wieder aufzustehen und sich etwas zu bewegen. Eine gestärkte Muskulatur im Rückenbereich ist die beste Voraussetzung dafür, dass Wirbelgleiten gar nicht erst auftreten kann. Gerne geben wir Ihnen noch mehr Informationen rund um die Themen Behandlung und Vorbeugung eines Wirbelgleitens.

WIRBELKÖRPERBRUCH

Wirbelkörperbrüche können verschiedene Ursachen haben. Bei jüngeren Erwachsenen sind die häufigsten Ursachen Unfälle im Straßenverkehr oder Sportunfälle.

Aber auch Stürze, Haushalts- und Arbeitsunfälle sowie körperliche Gewalt spielen eine Rolle. Bei älteren Menschen sind auch andere Ursachen möglich. Neurologische Begleitverletzungen kommen bei 40 Prozent der Halswirbelsäulen- und bei 20 Prozent der Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen vor.

WIRBELSÄULENINSTABILITÄT

Bei einer Wirbelsäuleninstabilität lockert sich das normalerweise feste Gefüge zwischen den Wirbelkörpern. Meistens entstehen diese Lockerungen mit zunehmendem Lebensalter, wenn Abnutzung und Verschleiß die Wirbelverbindungen geschwächt haben.

Verschleiß bedeutet in dem Fall, dass Bandscheiben, Wirbelkörper, Gelenke, Bänder und Muskeln durch zunehmendes Alter und Dauerbelastungen den Beanspruchungen nicht mehr standhalten können. Dann kommt es zu komplexen Veränderungen der Wirbelsäulenbalance mit Verschiebung des Schwerpunkts.

Der Körper versucht jedoch die Balance wiederherzustellen. Es kann dann zu Verformungen der Wirbelsäule, wie der so genannten degenerativen Skoliose (seitliche Verbiegung), Kyphose (Verbiegung nach vorne mit Buckelbildung) und Wirbelgleiten kommen.

WIRBELSÄULENTUMOR

Bei den Wirbelsäulentumoren unterscheidet man zwischen primären, d.h. Tumoren, die in der Wirbelsäule entstehen und sekundären, d.h. Tochtergeschwülsten anderer Krebserkrankungen, bei denen die Krebszellen mit dem Blut in die Wirbelsäule verschleppt werden und sich dort als Knochenmetastase ansiedeln.

SPORTERKRANKUNGEN

Es gibt zahlreiche Sportarten, die die Wirbelsäule stärker belasten und gerade bei untrainierten Muskeln sogar zu Schäden führen können. Das sind hauptsächlich Kontaktsportarten sowie Sportarten, die die Wirbelsäule stauchen oder durch schwunghafte Drehbewegungen belasten. Dazu gehören u.a.:

– Tennis
– Squash
– alpines Skifahren
– Fußball
– Leichtathletik Sprungdisziplinen
– Leichtathletik Wurfdisziplinen
– Boxen
– Golf

Golferrücken

Jeder zweite Golfer leidet unter Rückenbeschwerden. Denn dieser Sport belastet die Wirbelsäule stärker, als viele annehmen. Gründe dafür sind neben einer nicht genügend trainierten Bauch- und Rückenmuskulatur und einer zu unbeweglichen Brustwirbelsäule vor allem eine fehlerhafte Schwungtechnik.

Denn beim Golfschwung dreht sich der Oberkörper um die Wirbelsäule. Dabei wirken enorme Kräfte auf diese ein. Für diese Drehbewegungen ist vor allem die Lendenwirbelsäule gar nicht konstruiert. Im Extremfall kann dabei sogar ein Bandscheibenvorfall entstehen. Doch allein schon die starken Belastungen beim Schwingen des Golfschlägers führen zu einer Schwächung und zunehmenden Verschleiß der Bandscheiben.

Beim typischen Golferrücken treten neben Schmerzen im LWS-Bereich auch plötzliche Nackenschmerzen oder Muskelverspannungen auf.

Daher ist es wichtig, sich vor jeder Golfrunde durch Übungen aufzuwärmen und zu dehnen. Außerdem sollte man seine Schwung- und Schlagtechnik regelmäßig von einem erfahrenen Golftrainer überprüfen und gegebenenfalls korrigieren lassen. Das leider oft beobachtete Abknicken der Wirbelsäule gegen das Becken sollte unbedingt vermieden werden.

Eine besondere Gefahr lauert auch noch am Ende des Golfschwungs. Hat der Spieler den Ball geschlagen, kommt er mit nach hinten gebogener Wirbelsäule in Richtung Ziel gedreht zum Stehen und blickt seinem Ball nach. Diese Endposition bezeichnen Golfer als „Finish“. Dabei werden allerdings die kleinen Wirbelgelenke stark belastet.

Gesunde Sportarten

Im Gegensatz dazu kann man sich aber auch sportlich betätigen, ohne Rückenschäden zu riskieren. Das ist wichtig, denn eine ausreichende sportliche Betätigung kräftigen die Muskulatur und unterstützen die Wirbelsäule sogar. Folgende Sportarten sind daher besonders empfehlenswert:

– Joggen auf weichem Untergrund

– Nordic Walking
– Rückenschwimmen und Kraulschwimmen
– Fahrradfahren
– Inlineskaten und Eislaufen
– Tanzen
– Yoga

BANDSCHEIBEN-SEX RÜCKENFREUNDLICHE SEX-STELLUNGEN

Viele Frauen und Männer mit Bandscheiben- und Rückenschmerzen und vor allem auch Patienten nach einem Wirbelsäulen-Eingriff stellen sich oft die Frage: Wann und wie oft ist Sex erlaubt, welche Stellungen sind empfehlenswert, auf was soll man achten?

Grundsätzlich gilt: Vermeiden Sie alles, was die Muskulatur verspannt und was den Körper zu sehr anstrengt. Ungünstig wirken sich schnelle, kurze und unkontrollierte Bewegungen aus, ratsam sind dagegen langsame Bewegungen. Verzichten Sie auf alles, was die Wirbelsäule stauchen könnte und auf rasche Vor- und-zurück-Bewegungen. Außerdem sollte die jeweilige Unterlage nicht zu hart, aber auch nicht zu weich sein.

Gemächliche, rhythmische und lockere Bewegungen des Beckens können dagegen sogar wie vorbeugende Übungen gegen Rückenschmerzen wirken und die Entspannung fördern.

Entscheidend ist auch, ob der Mann oder die Frau unter Rückenschmerzen leidet. Wer Schmerzen hat, sollte immer eine passive Stellung einnehmen.

Für rückengeplagte Männer kämen z.B. diese Stellungen in Betracht:

1. Die Frau sitzt oder liegt erhöht, auf einer Arbeitsplatte oder einem Tisch. Der Mann kann davor stehen. Er sollte im Oberkörper aufgerichtet bleiben.

2. Der Mann liegt auf dem Rücken und die Frau sitzt auf seinem Becken. Die Bewegungen gehen von ihr aus.

3. Die Missionarsstellung mit nur wenig gehobenem Oberkörper und möglichst gestreckten Beinen.

Rückengeplagte Frauen dagegen könnten diese Stellungen bevorzugen:

1. Die Frau liegt auf dem Rücken mit nur leicht gebeugten oder gestreckten Beinen. Der Mann liegt auf ihr und übernimmt den aktiven Part.

2. Die Frau liegt auf dem Rücken. Der Mann liegt auf der Seite vor ihrem Becken. Ihre Beine sind über sein Becken abgelegt. Sie liegt passiv und er ist sensibel in seinen Stoßbewegungen.

3. Die Frau liegt auf dem Bauch auf einer großen Decke oder einem Kissen oder steht mit abgelegtem Oberkörper auf einer ausreichend hohen Oberfläche. Er steht hinter ihr und achtet wieder auf die Stoßintensität.

Auch diese Positionen ermöglichen ein rückenschonendes Liebesspiel:

Löffelposition
Eine anstrengungslose und bequeme Stellung, Wirbelsäule, Hüftgelenke und Kniegelenke können leicht bewegt werden, der Rücken wird nur geringem Druck ausgesetzt.

Im Profil
Diese Position ist günstig, wenn beide Partner Rückenschmerzen haben. Ein Partner liegt mit angewinkelten Knien auf dem Rücken, der andere liegt auf der Seite mit Hüft- und Kniegelenken angewinkelt wie beim Sitzen. Die Beine sollten dann über die Taille des Partners und zwischen seinen Oberschenkeln liegen.

Angesicht zu Angesicht
In beidseitiger Zuwendung umfasst Sie mit ihren Oberschenkeln seine Hüften, als ob Sie auf dem Schoß sitzt. Er hat Hüft- und Kniegelenke leicht angewinkelt, sodass ihr Po auf seinem Oberschenkel ruht. Beide sollten sich so leicht und ohne Rückenbeschwerden bewegen können.

Bauchlage
Diese Position ist angenehm für die in Neutrallage unten liegende Frau. Leidet jedoch auch der Mann unter LWS-Beschwerden, wird er diese Position nicht bevorzugen. Gewichtsentlastung schaffen die Ellbogen des Mannes. Ein flaches Kissen unter dem Bauch schützt zusätzlich die LWS der Frau.

Frau rittlings
Die stabile Neutrallage des Mannes mit LWS-Beschwerden ermöglicht schmerzfreien Genuss. Die Frau kontrolliert Winkel und Tiefe der Penetration, Rücklehnen und Aufstützen auf seinen Oberschenkeln reduzieren den Druck des Gewichts.

Umgekehrte Missionarsstellung
Auch diese Position schont den Mann mit LWS-Beschwerden und bietet ihm die beste Möglichkeit, seinen Orgasmus zurückzuhalten. Sie ist zudem geeignet für Paare, bei denen die Frau klein und der Mann groß ist.

Sitzende Position
Je nach Rückenleiden kann auch die sitzende Position praktikabel sein. Der Partner mit Rückenbeschwerden stützt seinen Rücken an der stabilen Sitzlehne, ein kleines Fußbänkchen verhindert die schmerzhafte LWS-Lordosierung.

Kniende Position
Auch bei LWS-Beschwerden beider Partner dürfte diese Position den Rücken schonen. Das Knien ermöglicht beiden die Extension der LWS, zusätzlich kann die Frau ihre Position leicht variieren. Kissen unter den Knien sorgen für Komfort.

Sex nach einer Rücken-OP

Wenn einer der beiden Partner gerade einen operativen Eingriff an der Wirbelsäule hinter sich hat, sollte das Paar mit sexuellen Aktivitäten, die den Rücken belasten könnten, bis zur vierten postoperativen Woche warten. Auch danach wäre es ratsam, erst sehr vorsichtig und behutsam wieder mit den oben beschriebenen Stellungen zu beginnen.

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